Hallo Herr Oberg,
Die konsequente Lebens- und Karriereplanung des Sozialdemokraten und Chefs der Gewerkschaft TRANSNET, Norbert Hansen, finde ich schlichtweg beeindruckend.
Nun wird er im fliegenden Wechsel Arbeitsdirektor bei der Deutschen Bahn AG!
Ob das was mit der Bahnprivatisierung zu tun hat?
Als Befürworter ist er ja in die Problematik gut eingearbeitet.
Nun ist auch er ein Beispiel dafür, dass man als Sozi und Gewerkschafter in der Wirtschaft richtig was werden kann.
Ist das nicht sehr beruhigend?
Freundliche Grüße
H. Schnaars
Antwort:
Hallo Herr Schnaars,
nein, ich finde den ganzen Vorgang nicht beruhigend, sondern beeunruhigend instinktlos. Grundsätzlich ist wahrscheinlich wenig dagegen einzuwenden, wenn jemand von der Arbeitnehmerseite in das Management eines großen Unternehmens wechselt, auch wenn ich persönlich so etwas nicht machen würde. In dem vorliegenden Fall stößt es jedoch schon besonders bitter auf, dass ein Gewerkschaftsvorsitzender, der gegen den gesamten DGB, die Privatisierung seines quasi Branchen-Monopolisten unterstützt hat, von diesem nun an führender Stelle beschäftigt wird. Da drängt sich schon die Frage auf, ob da jemand für sein Verhalten belohnt werden soll.
Ich hätte von Herrn Hansen mehr Sensibilität erwartet, gerade auch als Sozialdemokrat. Schließlich behaupten wir, ebenso wie die Gewerkschaften, vor allem für die Interessen der so genannten kleinen Leute einzutreten. Vor dem Hintergrund des Schritts von Herrn Hansen kann man Zweifel an der Glaubwürdigkeit solcher Behauptungen haben.
Kurzum ich empfinde es als ärgerlich, dass Herr Hansen mit fliegenden Fahnen von der Seite der Arbeit auf die des Kapitals wechselt und das während eines hochumstrittenen Privatisierungsprozess bei der Bahn.
Beste Grüße
Lars Oberg
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H. Schnaars aus Immer noch Berlin, Fr, 09.05.2008, 11:05
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Traurig, dass sich die SPD Basis beim Thema Bahnprivatisering nicht gegen Kurt Beck durchsetzen konnte. Das zeigt, dass diese Partei nicht an Sach- sondern nur an Personalfragen interessiert ist. So wird die SPD in einigen Jahren wohl als unwichtige Splitterpartei enden.
"Näher bei den Menschen"? Dass ich nicht lache! Näher bei den Heuschrecken!
70 Prozent der Deutschen sind gegen jede Bahnprivatisierung!
Antwort:
Sehr geehrter Herr Müller,
ich bedaure wie Sie die Zustimmung des SPD-Parteirats, zu einer Teilprivatisierung der Deutschen Bahn AG. Leider hat sich die Berliner SPD, deren Landesvorstand sich einstimmig gegen die Privatisierung der Bahn ausgesprochen hat, in den Gremien der Bundespartei nicht durchsetzen können. Persönlich sehe ich die Bahn als Teil der Daseinsvorsorge, die durch die öffentliche Hand zu erbringen ist. Zur Zeit führen wir in Berlin eine innerparteilich Diskussion, ob wir einen Sonderparteitag fordern, um die Entscheidung zu revidieren.
Ich weiß, dass ich Sie mit der Antwort nicht zufrieden stellen kann, da ich selber unzufrieden bin.
Beste Grüße,
Lars Oberg
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Horst Müller aus Berlin, Di, 29.04.2008, 18:06
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Hoffentlich ist das Gezerre um Tempelhof jetzt vorbei. Eins hat die Abstimmung jedoch gezeigt: es geht ein tiefer, ein sehr tiefer Riss durch diese Stadt. Ich bin gespannt, was die Politik daraus macht (für die SPD gilt hoffentlich kein "Weiter so"...) Ich fürchte die Art der Kampagne (Neid ist kein gutes Argument) hat viel zu viel zerschlagen. Trotz des Erfolges sollte die SPD eine kritische Würdigung der einzelnen Ergebnisse vornehmen, auch wenn das in der Euphorie schwer fällt.
Antwort:
Sehr geehrter Herr König,
selbstverständlich werden wir eine kritische Würdigung der Ergebnisse vornehmen. Von Euphorie kann keine Rede sein, denn festzuhalten bleibt, dass es uns nicht gelungen ist rund 20 Prozent der Berliner von der Notwendigkeit einer Beendigung des Flugbetriebs und den damit verbundenen Chancen zu überzeugen. Ich sehe mich und meine Partei jetzt in der Verantwortung den Flughafen rasch zu schließen und die Weichen für ein Nachnutzung zu stellen.
Beste Grüße
Lars Oberg
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Knut König aus Schöneberg, Mo, 28.04.2008, 08:40
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da haben sie sich ja ein schönes geburtsdatum gesucht:) herzlichen glückwunsch ihnen zur 29, und vermutlich auch an die spd heute abend nach bekanntgabe des abstimmungsergebnisses...
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h.bauer aus schö-berg, So, 27.04.2008, 02:06
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Hallo Herr Oberg,
auf Ihrer Seite veröffentlichten Sie am 17.04.08:
"Zur Überraschung vieler Schönebergerinnen und Schöneberger werden die Bauarbeiten nahezu pünktlich abgeschlossen. [...] In den letzten Wochen wurde mit Hochdruck am Bahnhof gearbeitet und so die Verzögerungen des letzten Jahres wieder aufgeholt. Allerdings sind die Bauarbeiten mit der Eröffnung noch nicht abgeschlossen."
Da gibt es doch ganz erhebliche Unterschiede zwischen Ihren und meinen Beobachtungen.
Dokumentiert wird der aktuelle Bautenstand sehr eindrucksvoll hier:
=> http://thomas.krickstadt.de/forum/bkol/
Nun gehört es zum Alltag eines Politikers, für jeden Fall schöne Worte zu finden.
Manchmal kann man es aber auch übertreiben.
Wie und durch wen auch immer: Am 02.05.08 wird - nach über 20 Jahren - ein PROVISORIUM als S-Bahn-Haltepunkt (! nicht Bahnhof!) eröffnet werden, der von z. B. behinderten Menschen auf UNABSEHBARE ZEIT NICHT wird genutzt werden können, da alle Voraussetzungen (Fahrstuhl oder Rampe) dafür fehlen.
Ihrer Aufmerksamkeit scheint das ja komplett entgangen zu sein.
Haben Sie dazu eine Meinung?
Und wo sehen Sie, dass die Bahn die Verzögerungen des letzten Jahres aufgeholt hat?
Haben Sie dazu eine Meinung?
Könnten Sie die jeweils mal ganz klar und ganz direkt äußern?
Wer macht eigentlich die Pressearbeit für die Bahn AG?
Beste Grüsse aus der Crellestraße!
H. Schnaars
Antwort:
Hallo Herr Schnaars,
gerne beantworte ich Ihre Fragen ganz klar und direkt:
Nein, meiner Aufmerksamkeit ist es nicht entgangen, dass der Bahnhof bereits seit 20 Jahren geplant wird und erst jetzt Gestalt annimmt. Mir ist auch nicht entgangen, dass am 2. Mai die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Deshalb können Sie auf meiner Seite auch lesen:
" Allerdings sind die Bauarbeiten mit der Eröffnung noch nicht abgeschlossen. Die im letzten Sommer abgerissene Fußgängerbrücke wird erst Ende 2008 wieder aufgebaut. Bis dahin ist ein Zugang zum Bahnhof nur über die Treppen an der Südseite der Brücke möglich."
Das dies mit ärgerlichen Einschränkungen für Eltern mit Kinderwägen und Behinderte verbunden ist, ist mir bewusst. Dies werde ich auch gegenüber der Bahn unmissverständlich kritisieren.
Ja, die Verzögerung des letzten Jahres wurde zum Teil aufgeholt, denn wenn es im "normalen" Bahn-Tempo weitergegangen wäre, dann könnten wir frühestens im Herbst das "Provisorium" benutzen.
Wer die Öffentlichkeitsarbeit der Bahn macht, kann ich Ihnen nicht sagen. Ich bin es jedenfalls nicht.
Insgesamt scheinen wir uns in der Bewertung tatsächlich zu unterscheiden. Ich jedenfalls freue mich, dass der Bahnhof halbwegs pünktlich in Betrieb geht und dadurch vielen Schönebergern das Leben leichter gemacht wird. Die Kritikpunkte sehe ich auch, aber deshalb höre ich nicht auf mich zu freuen. Das mag an meinem sonnigen Gemüt, meinem optimistischen Wesen und vielleicht auch an der Jugend meiner Jahre liegen.
Beste Grüße
Lars Oberg
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H. Schnaars aus Berlin-Schöneberg, Mo, 21.04.2008, 16:08
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