Was passiert eigentlich auf dem ehemaligen Gelände der Post in der Hauptstraße?
03.07.2013: Viele Fragen aus dem Kiez - bisher keine richtige Information durch das Bezirksamt
Immer wieder werde ich von Schönebergerinnen und Schönbergern gefragt, was eigentlich genau auf dem Gelände der Post zwischen der Hauptstraße und der Belziger Straße geplant sei. Die Information, dass dort Wohnungen und Gewerbeeinheiten gebaut werden sollen hat mittlerweile die Runde gemacht. Detaillierte Informationen zu den Planungen, dem Zeitplan und vor allem der Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner gibt es bislang aber nicht.
Bei den letzten Sitzungen des Stadtplanungsausschusses der BVV wurde deutlich, dass die Genehmigungen für das Projekt bereits weitgehend erteilt sind. Einen ausführlichen Bericht aus dem Ausschuss finden Sie auf der Seite der SPD-Schöneberg
Wiederholt sich an dieser Stelle nun der alte Fehler des Bezirksamtes, Bauprojekte erst zu genehmigen und dann den Kiez zu beteiligen? Wozu das führt kann man ganz aktuell in der Crellestraße sehen.
Die Reihenfolge sollte darum genau umgekehrt sein. Der erste Schritt muss immer die Beteiligung und Information sein, dem dann eine Entscheidung folgt. Vollendete Tatsachen führen zu berechtigtem Unmut und heftigen Auseinandersetzungen.
Selbst sinnvolle Maßnahmen, wie der Bau von günstigen Wohnungen, können durch fehlende Beteiligungen diskreditiert werden. Wer aus Angst vor Kontroversen und Diskussionen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern Entscheidungen ins Hinterzimmer verlagert, der schafft ein Klima, in dem fatalerweise eine grundsätzliches Mißtrauen gegen jede bauliche Veränderung herrscht. Ich denke, es wird Zeit für eine neue Beteiligungs- und Informationspolitik des zuständigen Bezirksamtes, die sich nicht allein an gesetzlichen Vorgaben orientiert, sondern an dem Willen, die im Kiez Betroffenen umfassend zu beteiligen und auch kontroverse Diskussionen nicht scheut.
Die Zählgemeinschaft aus SPD und Grüne im Bezirk hat sich eigentlich genau das vorgenommen. In der Zählgemeinschaftsvereinbarung heißt es: Wir vereinbaren, dass die Weiterentwicklung von Transparenz und Partizipation bei politischen Entscheidungsprozessen im Bezirk Tempelhof-Schöneberg ein zentrales rot-grünes Projekt wird. Ziel ist eine offene, verständliche, bürgerorientierte und partizipative Verwaltungsstruktur im Bezirk.
Die unter anderem vom ehemaligen Stadtrat Krömer hinterlassen Altlasten, wie z.B. in der Crellestraße sollten ein zusätzlicher Ansporn sein, genau das in die Wirklichkeit umzusetzen.

Hier in der Belziger Strasse und in dem dahinter liegenden, bis zur Hauptstraße reichenden Areal werden neue Wohnungen und Gewerbeflächen gebaut. Für dieses Großprojekt auf dem Gelände des ehemaligen Postfuhramtes in Schöneberg wurde vom Bezirk bereits eine Genehmigung erteilt.