SPD lehnt Zerschlagung und Teilprivatisierung der Charité ab
Lars Oberg, wissenschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, erklärt zu den Forderungen des FU-Präsidenten in Sachen Charité:
"Die SPD-Fraktion lehnt die vorgeschlagene Zerschlagung und Teilprivatisierung der Charité ab. Die Vorschläge von FU-Präsident Dieter Lenzen sind absurd und leisten keinen Beitrag, die strukturellen Herausforderungen der Charité zu lösen. Es wäre unverantwortlich, die Charité, die von größter Bedeutung für den Wissenschaftsstandort Berlin ist, zu zerschlagen und ihrer Funktionalität zu berauben. Eine Schließung der Standorte in Mitte oder Wedding bei gleichzeitiger Teilprivatisierung des UKBF würde die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit und Exzellenz der Charité ruinieren. Folgte man Lenzen, verlöre Berlin eine seiner bedeutendsten wissenschaftlichen Einrichtungen. Absurd mutet der Vorschlag einer Teilprivatisierung des UKBF an. In Berlin-Buch haben wir erlebt, welche Schwierigkeiten bei der Kooperation eines privaten Klinikkonzerns mit einer universitären Einrichtung entstehen. Eine solche Kooperation ist extrem anfällig für die Quersubventionierung des privaten Klinikbetreibers zu Lasten des Landes Berlin. Ich kann nicht nachvollziehen, warum ausgerechnet ein Modell, dessen Scheitern in Berlin bereits bewiesen wurde, in Steglitz etabliert werden sollte. Die SPD steht grundsätzlich für die Privatisierung von Universitäten oder ihrer zentralen Einrichtungen nicht zur Verfügung.
Bezeichnend für die Qualität und Stringenz der Vorschläge ist, dass Herr Lenzen alle Standorte der Charité außer dem UKBF auf den Prüfstand stellen will. Ganz offensichtlich wird da mit zweierlei Maßstab gemessen. Daraus spricht ein Egoismus, dem eine verantwortliche Wissenschaftspolitik, die ganz Berlin im Blick hat, eine deutliche Absage erteilen muss. Insgesamt gleichen die Vorschläge von Herrn Lenzen einer Schnapsidee im Sommerloch.”
Für Nachfragen: Lars Oberg mobil 0176 65 74 80 82