Schulaufsicht wird neu organisiert
Zöllner: Qualitätssprung bei der Schulaufsicht
"Einen Qualitätssprung in der Schulaufsicht" soll es nach dem Willen von Bildungssenator Jürgen Zöllner geben. Erste Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeit der Schulaufsicht, die auf den Vorschlägen einer Expertenkommission basieren, wurden bereits umgesetzt. Ziel, so Zöllner, sei "mehr Effizienz und größere Eigenverantwortung vor Ort."
"Wir haben die quantitative Ausstattung der Schulen im Doppelhaushalt 2008/2009 deutlich verbessert. Nun müssen wir dafür sorgen, dass das Schulsystem diese Ressourcen so gut wie möglich nutzt, d. h. wir müssen Entscheidungsprozesse vereinfachen, Doppelzuständigkeiten vermeiden und Schnittstellen klären", sagte Berlins Bildungssenator. Er sei davon überzeugt, dass die Maßnahmen zur Entbürokratisierung, zur Organisation der Schulen und zur Verbesserung der Arbeit der Schulaufsicht spürbar dazu beitragen, dass das Schulsystem effizienter und reibungsloser läuft. "Wichtig ist aber, das sich nicht nur die Regeln, sondern auch die Einstellung aller Beteiligten im Schulsystem wandelt: Wir alle - die Schulen, die Schulaufsicht bis hin zum Senator - müssen ständig bereit sein, uns zu hinterfragen und nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen. In diesem Sinne gilt: Auch wenn sich einige Vorschläge der Projektgruppe nicht sofort umsetzen lassen. Wir werden weiterhin alle Möglichkeiten nutzen, das Schulsystem weiter zu verbessern."
Der Leiter der Arbeitsgruppe Staatsrat a. D. Rainer Köttgen: "Bei der Analyse der Ist- Situation haben wir festgestellt, dass die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten nicht klar genug sind, verschiedene Stellen gleichzeitig Kontakt mit Schulen haben und dadurch Verwirrung und zusätzlicher Aufwand entsteht." Dies soll rasch geändert werden. Bildungssenator Zöllner: "Wir brauchen eine Beschleunigung des Wandels des Selbstverständnisses der Schulaufsicht zu einem Dienstleister für die Schulen und nicht nur eine größere Eigenverantwortung der Schulen, sondern auch eine größere Verantwortlichkeit der Schulaufsicht und deshalb eine weitere Qualifizierung und Professionalisierung ihrer Arbeit."
Zu den ersten Maßnahmen, die bereits umgesetzt wurden, gehört die Einrichtung eines "Beschwerdemanagement", bestehend aus erfahrenen Schulpraktikern, die schnell und unbürokratisch Vorschläge und Beschwerden von Lehrern, Eltern und Schülern bearbeiten.
Die Schulaufsicht wurde in eine "gestaltende" und "operative" Schulaufsicht unterteilt. Die operative Schulaufsicht wurde zudem gegliedert in eine Abteilung für die allgemein bildenden Schulen (Schulträger: Bezirke) und eine Abteilung für die zentral verwalteten und beruflichen Schulen (Schulträger: Land). Um Kommunikation, Abläufe und Zusammenarbeit der regionalen Schulaufsicht mit der Zentrale zu verbessern, wurden die zwölf Dienststellen als neue Referate der Abteilung "Schulaufsicht für allgemeinbildende Schulen" eng angebunden. Die Zwischenebene (das ehemalige Sammelreferat "Regionale Schulaufsicht") entfällt seither. Die Aufsicht über die Unterrichtsfächer, die Qualitätssicherung und Lehrerbildung wurde in einer Abteilung "Schulqualität" konzentriert.