Berlin braucht mehr Studentenwohnheime
Der Wohnungsmangel in Berlin kennt viele Facetten. Eine davon ist die schwierige Situation für Studierende, die dringend auf preiswerten Wohnraum angewiesen sind.
Eine wichtige Rolle für das studentische Wohnen spielen Studentenwohnheime. Die Versorgung der Studierenden in Berlin mit Wohnheimplätzen liegt aktuell bei nur 6,11 Prozent und damit beispielsweise unter den Quoten in Köln oder Hamburg. Gleichzeitig sind die bestehenden Plätze zu 99,6 Prozent belegt. Vor allem in den westlichen Stadtbezirken fehlen Wohnheimplätze, während die Versorgungslage in Ostberlin relativ gut ist. Das sind die zentrale Befunde einer Mitteilung des Senats an das Abgeordnetenhauses.
Angesichts dieser Situation hat sich das Land Berlin vorgenommen, schnell und in ausreichendem Rahmen neue Wohnheime für Studierende zu schaffen und dabei die Erfahrung der städtischen Wohnungsbaugesellschaften zu nutzen. Städtische Gesellschaften sollen bauen und die Immobilien im Regelfall dem Studentenwerk überlassen, das die Wohnheimplätze dann ausschließlich zu sozialverträglichen Mieten anbieten muss. Dieser neue Wohnraum soll sowohl im innerstädtischen Bereich als auch außerhalb des S-Bahn-Rings entstehen.
Lars Oberg stellte im Abgeordnetenhaus klar, dass Studentenwohnheime gerade am Rand des Tempelhofer Felds gebaut werden sollten. Darum gilt: "Wer jegliche Bebauung auf dem Tempelhofer Feld verhindern will, verschenkt die Möglichkeiten, die die größte in städtischer Hand befindliche Freifläche für die Schaffung günstigen Wohnraums.Studierende gehören zur so geannten Berliner Mischung in Wohnquartieren und darum gehören Studentenwohnheime an den Rand des Tempelhofer Felds."
Wer, wie auch Grüne und Linke, innerstädtischen bezahlbaren Wohnraum für Studierende fordert, der darf sich einer Randbebauung an dieser Stelle nicht verschließen.