Drei Tage vor Volksentscheid: Randbebauung ermöglichen, wachsende Stadt gestalten!

Am Donnerstag fand im Berliner Abgeordnetenhaus letztmals vor dem Volksentscheid über die Zukunft des Tempelhofer Feldes eine Aktuelle Stunde zum Thema statt. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh sowie der Senator für Bauen und Stadtentwicklung, Michael Müller, machten deutlich, dass die Abstimmung auch eine wichtige Signalwirkung für die Entwicklung Berlins hat: Angesichts einer Bevölkerungszunahme von 250.000 Menschen bis 2020 braucht Berlin – ergänzend zu zahlreichen anderen Maßnahmen – auch den Neubau von Wohnraum in öffentlicher Hand. Ein Erfolg der Bürgerinitiative würde dagegen den kompletten Stillstand am Tempelhofer Feld gesetzlich festschreiben. Auch für andere Wohnungsbauprojekte in Berlin wäre ein Erfolg solch einer kompletten Blockadehaltung ein schlechtes Signal.

Die Ränder des Tempelhofer Feldes eignen sich besonders gut für die Schaffung neuen Wohnraums, da es sich hier um landeseigene große Flächen handelt, bei denen die öffentliche Hand einen maßgeblichen Einfluss auf Bebauung und Mietenentwicklung ausüben kann. Zudem würde durch die geplante Randbebauung bezahlbarer Wohnraum innerhalb des S-Bahn-Rings entstehen – also gerade dort, wo die Nachfrage nach Wohnungen besonder groß ist und die Mietsteigerungen besonders hoch ist. Der Senat hat für das erste geplante Quartier am Tempelhofer Damm bereits mit städtischen Wohnungsbaugesellschaften und einer Genossenschaft eine Absichtserklärung unterzeichnet, die eine Vermietung der Hälfte der dort entstehenden 1.700 Wohnungen zu Preisen von 6-8 Euro (netto kalt) pro Quadratmeter vorsieht. Solche Vereinbarungen werden auch bei den anderen Quartieren im Süden und Osten des Tempelhofer Feldes angestrebt.

Weiterhin gilt: Der große Bereich von 230 Hektar in der Mitte des Feldes bleibt für Erholung und Sport erhalten! Der Gesetzentwurf 2 des Abgeordnetenhauses schützt diese Fläche, die größer als der Große Tiergarten ist, gesetzlich.

Das widersprüchliche und teils scheinheilige Verhalten der Oppositionsfraktionen wurde während der Debatte erneut deutlich. Obwohl eine Randbebauung von allen Parteien im Abgeordnetenhaus befürwortet wird, unterstützen Grüne, Linke und Piraten die Bürgerinitiative aus parteitaktischen Gründen. Sie versuchten darüber hinaus den Eindruck zu vermitteln, nach einem Erfolg des Gesetzentwurfs der Bürgerinitiative könne eine neue Debatte über die Weiterentwicklung des Tempelhofer Feldes beginnen. Das Gegenteil ist aber der Fall: Das Volksgesetz schließt klar jegliche bauliche Veränderung aus. Damit wären politische Diskussionen über eine Nutzung der Ränder des Tempelhofer Feldes auf absehbare Zeit beendet.

Wer also dafür ist, das Potenzial einer Freifläche, die groß genug für Wohnbebauung und Freizeitnutzung ist, zu nutzen, muss am Sonntag NEIN zum ersten Gesetzentwurf der Bürgerinitiative und JA zum zweiten Gesetzentwurf des Abgeordnetenhauses sagen.

Das Tempelhofer Feld - können hier Wohnungen und ein Park entstehen, oder wird jede weitere Entwicklung verhindert?

Das Tempelhofer Feld - können hier Wohnungen und ein Park entstehen, oder wird jede weitere Entwicklung verhindert?

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