Wahlkampftagebuch 2. September 2011: So abwechslungsreich ist Straßenwahlkampf
Mittlerweile mache ich seit sieben Wochen Straßenwahlkampf in Schöneberg, seit gut einem Monat hängen die Plakate mit meinem Gesicht in den Straßen. Viele Menschen kennen mich mittlerweile und sprechen mich an. Immer wieder erlebe ich dabei sehr nette Dinge und habe tolle Erlebnisse. So auch heute:
Es beginnt schon am Vormittag mit kulinarischer Unterstützung: Erst bringt ein Geschäftsmann aus der Kolonnenstraße uns feinstes türkisches Gebäck und die besten Wünsche für die Wahl! Kurz darauf gibt es sogar Sekt und Schokolade, die uns ebenfalls eine Schönebergerin am Infostand vorbeibringt. Nach einmal Anstoßen ist aber Schluss, denn wir haben noch einen langen Tag mit Hausbesuchen in der Belziger Straße und Stand in der Akazienstraße vor uns.

Heute gab es Geschenke!
Manchmal geht es thematisch aber erst auch in ganz andere Richtungen: Zwei Mädchen bitten mich bei den Hausbesuchen in der Belziger Straße um ein Statement für ein Referat zum Thema Sterbehilfe. Ansonsten drehten sich die Gespräche bei den Hausbesuchen dann vor allem um die Zukunft des Lassenparks: Es waren sehr gute und konstruktive Gespräche. Große Einigkeit herrschte, dass die Blockade im Park so schnell wie möglich überwunden werden müsse und bis auf ganz wenige stimmten mir die meisten Anwohner zu, dass man wegen 30qm Wiese und dem Verlauf eines Weges den Park nicht auf Dauer zur Baustelle machen sollte.
Auch auf der Straße werde ich oft erkannt und angesprochen. Viele Kinder grüßen mich und rufen „Hallo, Oberg!“. Manchmal werde tatsächlich nach Autogrammen oder sogar nach einem gemeinsamen Foto gefragt. Auch wenn diese Art der „Prominenz“ mich immer noch ein bisschen irritiert, zeigt es mir, dass wir ein Ziel schon erreicht haben: Die so oft bestehenden Berührungsängste zwischen Bürgerinnen und Bürgern und Politikern haben wir erfolgreich abgeschüttelt. Damit hat sich der Straßenwahlkampf in Schöneberg eigentlich (fast) schon gelohnt!