Beschädigungen des Homo-Denkmals

12.03.2009: Antwort auf eine Anfrage von Lars Oberg

Im Sommer 2008 wurde nach jahrelangem Hin und Her das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen eingeweiht. Unweit des Potsdamer Platzes wird seitdem am Rande des Tiergartens an die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

Bereits wenige Wochen nach der Einweihung des Denkmals war dieses beschädigt und geschändet worden. Viele Berlinerinnen und Berliner waren von diesem entwürdigenden Anschlag schockiert, der deutlich machte, dass es auch heute noch ein erhebliches homophobes Potenzial in der Mitte der Gesellschaft gibt. Gesteigert wurde das Entsetzen noch durch einen zweiten Anschlag im Oktober 2008, bei dem das Denkmal erneut beschädigt wurde.

Eigentlich dürfte man erwarten, dass derartige Beschädigungen schnell beseitigt werden. Dies ist jedoch erkennbar nicht der Fall. Über Wochen hin wurde das Denkmal in seinem beschädigten Zustand belassen. Vor diesem Hintergrund stellte Lars Oberg eine kleine Anfrage an den Senat, deren Beantwortung nun vorliegt.

1. Aus welchen Gründen sind aus dem Jahr 2008 stammende Beschädigungen am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen noch immer nicht beseitigt?

Zu 1.: Die erste, im August 2008, erfolgte Beschädigung des Denkmals wurde im Oktober 2008 beseitigt. Die aus dem zweiten Anschlag im Dezember 2008 folgende Beschädigung wird voraussichtlich in der 10. Kalenderwoche beseitigt. Da das beim Denkmal verwendete Glas eine Sonderanfertigung ist, muss für die Neuanfertigung jeweils ein etwas längerer Zeitraum kalkuliert werden.

2. Welche Überlegungen gibt es, das Mahnmal künftig besser gegen Beschädigungen zu sichern?

Zu 2.: Nach Auskunft der mit der Betreuung des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen beauftragten Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas sollen in Absprache mit den Initiatoren des Denkmals, den Schwulen- und Lesbenverbänden, keine Kameras oder Wachleute am Denkmal positioniert werden. Es wird jedoch erwogen, für eine verbesserte Sicht in den Nachtstunden eine indirekte Beleuchtung zu installieren.

3. Aus welchen Gründen ist das Mahnmal rund 10 Monate nach der Fertigstellung noch nicht in den Lage- karten der Polizei verzeichnet?
Zu 3.: Das Mahnmal ist in den Karten der Polizei verzeichnet, soweit dies erforderlich ist. Es ist in Schutzmaßnahmen der Polizei einbezogen.

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