Abschiebung nach 27 Jahren
15.04.2008: Lars Oberg fordert Rückkehr der siebenfachen Mutter.
Anfang April wurde die 51jährige Schönebergerin türkisch-libanesischer Herkunft, Khadra O., von der Berliner Polizei abgeschoben. Khadra O. lebte nach ihrer Flucht aus dem Libanon seit 27 Jahren in Deutschland und ist Mutter von sieben mittlerweile volljährigen Kinder, die zum Teil in Berlin geboren wurden. In Berlin hatte sie 1981 einen Asylantrag gestellt. Da ihr Vater Türke war konnte lange die Staatsangehörigkeit von Frau O. nicht eindeutig geklärt werden.
Vor einigen Jahren stellte die Ermittlungsgruppe Ident der Berliner Polizei dann fest, dass Khadra O in einem türkischen Register geführt wird und leitete daraus eine türkische Staatsangehörigkeit ab. Damit wurden die Angaben, die bei der Einreise nach Deutschland gemacht wurden als Falschaussage gewertete und damit die Abschiebung eingeleitet. Durch eine Intervention der Härtefallkommission und die Unterstützung von Innensenator Körting konnte die Abschiebung verhindert werden. Allerdings wurden Frau O. damals unter anderem die Auflage erteilt, sich einen Pass zu besorgen. Diese Auflage erfüllte sie aus unterschiedlichen Gründen nicht, was jetzt zur Abschiebung führte.
Lars Oberg erklärte zu diesem Fall: "Ich fordere Senator Körting auf, alles zu unternehmen, um Frau O. eine Rückkehr nach Deutschland zu ermöglichen. Für die gesamte Familie ist es eine Katastrophe, dass Frau O. nach 27 Jahren in ein Land abgeschoben wurde, dessen Sprache sie nicht beherrscht. Es ist ein Gebot der Menschlichkeit die Familie wieder zusammenzuführen. Die Gründe, die jetzt zur Abschiebung führten mögen formal korrekt sein, zwingend ist die Entscheidung jedoch nicht und lassen humanitäres Augenmaß vermissen."