Wie geht es weiter auf dem Gelände der ehemaligen Schwielowsee-Grundschule?
18.11.2012: Ein Kiezgespräch der SPD Schöneberg beleuchtet viele Aspekte.
Die Vorsitzende des Stadtteilverein e.V., Martina Fiebelkorn, warf bereits in ihren Begrüßungsworten die entscheidenden Fragen auf: Was passiert auf dem ca. 17.000 qm großen Gelände der ehemaligen Schwielowsee-Grundschule an der Monumentenstraße? Wie bleibt die Nutzung des Geländes für den Kiez erhalten? Wie wird sich die künftige Zusammenarbeit zwischen den neuen Eigentümern und den Bewohnern gestalten?
Zunächst stellten sich Adelheit Gießbert, Vertreterin der Johannesschule, und Hans-Georg Hutzel, Vertreter der Schulleitung der Emil Molt Akademie, selbst und dann ihr Konzepte vor.
Drei Institutionen wollen zukünftig auf dem Gelände gemeinsam wirken. Die Johannesschule ist eine Waldorfschule. Sie ist einzügig und hat pro Klasse 30-32 Kinder, die gemeinsam die gesamte Schulzeit durchlaufen. Zur Zeit besteht die Johannesschule an der Bundesallee. Zirka 60 Prozent der Schülerinnen und Schüler kommen aus Schöneberg. Die Emil Molt Akademie ist eine berufsbildende Schule, die u. a. für Abgänger von Waldorfschulen verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten bietet. Sie umfasst die Ausbildung zum Heimerzieherpfleger bis zum Europasekretär. Derzeit lernen 130 Schülerinnen und Schüler an der Schule, zukünftig sollen es 150-170 sein. Als dritte Institution will sich die Freie Fachschule für Sozialpädagogik dort ansiedeln, die Voll- und Teilzeitausbildungen zum Erzieher anbietet.
Derzeitiger Stand der Dinge: Der Abriss des alten Gebäudes soll bis Weihnachten abgeschlossen sein. Während der im Bau ungebundene Asbest bereits von dem Vorgänger entfernt wurde, ist unter dem neuen Eigentümer auch der gebundene Asbest größtenteils beseitigt - „in bewachter Situation“. Die Entwicklungsphase für das Gelände ist bis zum Herbst 2013 geplant, ab Frühjahr 2014 soll voraussichtlich gebaut werden. In der Diskussion wurden viele Fragen und Forderungen formuliert. Wie ist die sozialräumliche Einbindung? Lässt sich der alte Baumbestand erhalten? Wie sieht es mit der Zuwegung aus? Wird es genügend Parkplätze geben? Ist die Finanzierung des Projektes gesichert?
Hinsichtlich der Finanzierung gaben die neuen Eigentümer Entwarnung. Durch die Lottostiftung und den Kontakt zu einer weiteren Stiftung sowie ein geschicktes Finanzierungsmodell sei die Finanzierung gesichert. Die Kosten für den Bau würden auf einen langen Zeitraum über mehrere Schülergenerationen gestreckt werden. Außerdem würde das Kollegium in der Bauphase auf einen Teil des Einkommens verzichten. Eines steht außerdem fest: Der Fußgängerdurchgang zwischen der Geßler- und der Monumentenstraße bleibt bestehen.
Die Diskussion machte sehr deutlich, dass auch zukünftig für die Entwicklung und Begleitung des Projektes der Wunsch nach Beteiligung der Kiezakteure besteht. Gemeinsam mit dem Stadtteilverein e.V. und der SPD Schöneberg wollen die Vertreter der Johannesschule und der Emil Molt Akademie in Kontakt bleiben und sich regelmäßig über den neuesten Stand der Dinge austauschen.