Neue Brücke von Schöneberg nach Tempelhof

04.05.2011: SPD fordert die Benennung der neuen Geh- und Radwegbrücke zum Gedenkort SA- Gefängnis Papestraße nach Hertha Block.

Die neue Geh- und Radwegbrücke zum Gedenkort SA- Gefängnis Papestraße soll nach dem Willen der SPD- Fraktion nach der Widerstandskämpferin Hertha Block benannt werden. Mit einer sym­bo­li­schen Aktion machte die SPD auf ihre Forderung am 30. April 2011 aufmerksam. Stattdessen wollen Grüne und CDU Tempelhof- Schöneberg die Brücke auf "Blue- Note- Steg" taufen. Erinnerungskultur, nein Danke!

Von März bis De­zember 1933 be­fand sich in der Ge­ne­ral- Pa­pe- Stra­ße das Ge­fäng­nis der SA. Über 2000 Men­schen, vor allem po­li­ti­sche Geg­ner der NS- Be­we­gung, wur­den hier in­haf­tiert. Viele Häft­lin­ge wur­den miss­han­delt und ge­fol­tert. Eine von ihnen war Her­tha Block, die in den 20er Jah­ren des 20. Jahr­hun­derts Bi­blio­the­ka­rin in der Stadt­bü­che­rei Wil­mers­dorf war. Als Mit­glied im Bund pro­le­ta­risch- re­vo­lu­tio­nä­rer Schrift­stel­ler, der nach 1933 ver­such­te, den Na­tio­nal­so­zia­lis­mus mit schrift­stel­le­ri­schen Mit­teln zu be­kämp­fen, wurde sie im Juni 1933 zu­sam­men mit zwei an­de­ren Mit­strei­tern ver­haf­tet. Vor der Über­stel­lung ins Frau­en­gefäng­nis in der Bar­nim­stra­ße war sie ins­ge­samt acht Wo­chen im SA- Ge­fäng­nis Pa­pe­stra­ße in­haf­tiert. Im Sep­tem­ber 1936 wurde sie aus dem Öf­fent­li­chen Dienst ent­las­sen. 1936 wurde sie er­neut ver­haf­tet und zu 15 Mo­na­ten Haft wegen Hoch­ver­rats ver­ur­teilt. Ab 1945 ar­bei­te­te Her­tha Block un­er­müd­lich mit am Wie­der­auf­bau der Wil­mers­dor­fer Stadt­bi­blio­thek.

1992 hat die Ber­li­ner Ge­schichts­werk­statt e.V. die in Ver­ges­sen­heit ge­ra­te­nen Haft­kel­ler im heu­ti­gen Ge­bäu­de Wer­ner- Voß- Damm 54a wie­der­ent­deckt und der Be­zirk Tem­pel­hof- Schö­ne­berg hat die For­de­rung von ehe­ma­li­gen Häft­lin­gen und ihren Nach­fah­ren, von der Ge­schichts­werk­statt, von Be­su­chern/innen und In­ter­es­sier­ten nach Ein­rich­tung einer Ge­denk­stät­te auf­ge­nom­men und un­ter­stützt. Mit Mit­teln des städ­te­bau­li­chen Pro­gramms "Stadt­um­bau West" konn­te 2010 die bau­li­che Rea­li­sie­rung des Ge­denk­or­tes um­ge­setzt wer­den.

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